Was in Lissabon passiert, bleibt nicht in Lissabon

Voller neuer Energie geladen, erzählen wir von unserer Teilnahme an der größten Technologieveranstaltung der Welt (so steht es in der Financial Times): dem Web Summit.

Der Web Summit zog über vier Tage hinweg 70 469 Teilnehmer an, mit rund 1 200 Referenten und 22 Veranstaltungsbühnen. Allein diese Zahlen, sagen schon viel über den Event aus, doch es lohnt sich näher ins Detail zu gehen.

Wichtig ist, schon im Vorfeld einen ungefähren Plan zu haben, was man sich für den Web Summit vornimmt. Wir von Etnonautas hatten uns folgende Ziele gesetzt:

  • so viele Women in Tech Veranstaltungen wie möglich zu besuchen
  • Kontakte mit internationalen Firmen zu knüpfen, die sich am spanischen Markt etablieren möchten und die unsere Serviceleistungen in der Lokalisierung und Erstellung von Inhalten in Anspruch nehmen können

Der Rest… ergibt sich vor Ort. Je nachdem wie viele Leute sich für Vorträge und Workshops anstellen und wen man am Weg dorthin kennenlernt.

Hier sind unsere Top 8 vom Web Summit 2019

Wenn wir eines mitgenommen haben, dann folgendes: das Wichtigste am Web Summit sind nicht die Vorträge, sondern die Menschen.

1 Paralellveranstaltungen

Wir kamen in Lissabon am Sonntag an und am gleichen Tag ging es für uns auch schon los. Marina Ideses organisierte ein Abendessen für Frauen aus der Technikbranche, die alle am Event teilnehmen würden. Fintech, Digitales Marketing, Softwareentwicklung und Datenanalyse vereint an einem Tisch. Frauen aus Russland, Wales, Brasilien, Ukraine, Togo, Portugal, Argentinien… mit unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen, aber alle mit dem gleichen Enthusiasmus das beste aus dem Event herauszuholen.

Am Dienstag traf sich eine weitere Gruppe an Women in Tech in einer Bodega im Stadtzentrum. Wir saßen an einem Tisch zusammen, mit unseren Weingläsern und sprachen darüber, wie wichtig eine gute Softwarelokalisierung ist und wie man ein Start-up gründet, ohne bei dem Versuch dabei bereits zu scheitern.

Frauen, mit denen sich unsere Wege bestimmt erneut kreuzen werden. Doch wir waren nur zu wenigen von hunderten Nebenveranstaltungen eingeladen und zwar zu all jenen, die speziell für Website-Entwicklung und Lokalisierung ausgerichtet waren. Andere richteten sich an ein allgemeines Publikum und auch über WhatsApp-Gruppen, LinkedIn oder Facebook vernetzten sich Menschen und so entstand eine zusätzliche Vernetzungs-Plattform während des Events.

Bild von Nora Goerne

2 Eröffnungsabend

Am Montag ging es groß los. Laute Musik dröhnte aus den Lautsprechern, die das Herz höher schlagen ließ, während man den Eingang der Altice Arena betrat, um sich einen Platz zwischen tausenden von Teilnehmern zu ergattern. Danach lauschten wir der Begrüßungsrede von Edward Snowden aus seinem Exil. Ein spektakulärer Anfang, der uns auf die folgenden Tage vorbereiten sollte.

3 Mentoring

Im Zuge des Programms #WomenInTech, sponsorte Booking.com Mentoring für Unternehmen mit erfolgreichen Frauen aus der Technikbranche. Wir hatten die Ehre mit Amali de Alwis von Microsoft für Start-ups UK und Ponlina Montano von Job Today ins Gespräch zu kommen. Das Mentoring half uns, Ziele neu einzugrenzen und uns wieder bewusst zu machen, was unsere Stärken als Unternehmen sind. Außerdem trafen wir uns mit der Gründerin von Women in Tech Portugal sowie Gründerin und CEO von FES Agency, Liliana Castro, der wir für ihre Sichtweise als Außenstehende und Hilfestellung überaus dankbar sind.

4 Women In Tech

Die Tatsache, dass der Frauenanteil der Teilnehmerzahl bei 46,3 % lag, etliche der Vortragenden Frauen waren und viele Reden von überaus erfolgreichen Frauen aus dem Techniksektor gehalten wurden, bestätigt aufs Neue, dass die Bemühungen am Web Summit den Gender Gap zu schließen, Erfolge zeigen.

5 Das nächste Unicorn

Insgesamt waren 2 150 Start-ups im Laufe des viertägigen Events anwesend. Die meisten nutzen den Event, um ihre Produkte zu Vermarkten. Für viele war es aber auch eine Chance, ihr Unternehmen auf einen größeren Markt auszuweiten. An diesem Punkt kommt Etnonautas ins Spiel. Unser Ziel war es, Etnonautas als Unternehmen zu positionieren, das diese Start-ups in ihren Vorhaben der Interantionalisierung begleitet und unterstützt. Das Ergebnis, wird sich mit den nächsten Aufträgen zeigen.

6 Vernetzung kanarischer Unternehmen

Kurz nach unserer Ankunft in Portugal lernten wir andere kanarische Unternehmen kennen, die ebenso wie wir für den Event angereist waren, unter Begleitung der Verbände Clúster Tecnológico de Canarias und PROEXCA: Edataconsulting, Inerza, Freshcommerce, Grupo Valora und Singular Factory. Das mag jetzt vielleicht etwas komisch klingen, doch obwohl wir wussten, dass es diese Unternehmen gab, brauchte es den Web Summit, um festzustellen, wie jedes dieser Unternehmen aufgestellt war und wie wir zusammenarbeiten konnten. Die kanarischen Night Summits waren voll von Neuigkeiten über neue Projekte bis hin zur alltäglichen Arbeit in der Webentwicklung.

7 Night Summits

Eines muss man den Veranstaltern lassen, durch die entspannte Atmosphäre fällt es einem plötzlich ganz leicht, lang und breit von dem eigenen Projekt zu erzählen, auf neue Ideen zu kommen, neue Zusammenarbeit zu entdecken und Deals zu schließen.

Durch all die vielen Kontakte entstanden neue Möglichkeiten auf eine Zusammenarbeit, die hoffentlich in naher Zukunft umgesetzt werden können.

8 Design ohne Grenzen: Die Zukunft der Globalisierung und Industrie

Beeindruckend fanden wir vor allem die Reden von Patrick Llewellyn (99designs), Rosanne Somerson (Rhode Island School of design), Tim Kobe (Eight Inc), Charlie Smith (Charlie Smith Design) und Erika Allen (VICE Media LLC). Einerseits weil sie relevante Inahlte für unseren Tätigkeitsbereich brachten und anderseits wei sie wissen, dass sich die Technologie der maschinellen Übersetzung rasant weiterentwickelt.

Was wir von den Tagen mitnehmen können, ist vielmehr eine Bestätigung von all dem, was wir mit Etnonautas über die bisher sieben Jahre erleben durften: die professionelle Übersetzung ist aufgrund des Vertrauens weiterhin relevant; die Endkunden müssen in das Produkt vertrauen können, wozu es eine professionelle Kommunikation braucht, und zu guter Letzt, die kulturelle Anpassung muss sich auch im Design widerspiegeln.

Mit den bereits verstauten Koffern und dem LinkedIn-Profil gefüllt mit neuen Kontakten, bleibt uns abschließend nur noch eines zu sagen:

Web Summit, wir sehen uns im nächsten Jahr wieder.